Das Rosie-Projekt
von Graeme Simsion
Hey Freaks*,
heute möchte ich euch den wohl verdienten
Bestseller “Das Rosie-Projekt” näherbringen, beziehungsweise eigentlich sogar dringend ans Herz legen.
Ein humorvolles Buch, das euch das triste Grau und die Kälte vergessen lässt.
Wie das funktionieren soll? Das erfahrt ihr, wenn ihr weiterlest und somit einen kleinen Einblick in die Welt des gut organisierten Protagonisten Don Tillmann bekommt.
Zunächst zum Inhalt:
Don Tillmann, ein brillianter Kopf im Fachgebiet der Genetik an der Universiät von Melbourne, sucht eine Ehefrau, doch nein, so ist das nicht ganz richtig, er sucht seine Idealehefrau. Damit er diese auch, möglichst ohne Zeit zu verschwenden, findet, hat er einen (bereits gekürzten) 16-seitigen Fragebogen erstellt. Denn Zeiteffektivität ist ihm enorm wichtig.
Jede Woche ist fast penibel auf die
Minute durchgeplant, ob es nun das Bad putzen, für das er 94 Minuten
benötigt, oder aber sein Standardmahlzeitenmodell ist, für welches
er Woche für Woche die gleichen Zutaten einkauft.
Chaos kennt er nicht, und daher
verlässt er sich auch bei der Suche nach der perfekten Partnerin
wohl kaum auf so etwas wie Glück. Um möglichst viele ungeeignete
Partnerinnen von vornherein auszusortieren, macht er keinerlei
Abstriche bei seinen Idealvorstellungen: Sie soll nicht rauchen,
keine Vegetarierin sein, einen BMI von höchstens 22 haben und
pünktlich soll sie auch sein.
Doch dann trifft er auf Rosie, die
seinen durchstrukturierten Tagesablauf vollkommen durcheinander
bringt und die sich als unpünktliche Raucherin und Vegetarierin in
keinster Weise als Kandidatin für das Ehefrau-Projekt eignet, aber
schließlich hilft er ja auch nur, ihren Vater ausfindig zu
machen...Oder?
Meine Meinung:
Um das Fazit ausnahmsweise vorwegzunehmen: Lest dieses Buch!
Auch wenn das Schema – Mann trifft
Frau, sie passen nicht zueinander, aber fühlen sich doch zueinander
hingezogen – zunächst nicht sehr originell anmutet, wird euch
Autor Graeme Simsion eines Besseren belehren.
Don Tillmann leidet am
Asperger-Syndrom, dessen ist er sich allerdings selbst nicht bewusst:
Menschliche Emotionen und Beziehungen
verwirren ihn, er folgt stattdessen lieber seinen vollkommen
rationalen Gedanken und stößt damit, ohne zu wissen warum, immer
wieder auf Hindernisse.
Jene Denkmuster, die mit unseren nicht
übereinstimmen, machen das Lesen zu einem charmant unterhaltsamen
Ereignis und das ohne den Protagonisten ins Lächerliche zu ziehen.
Stattdessen schafft es das Buch, mit
seinen liebevoll entwickelten Charakteren, Verständnis im Leser für
die Krankheit zu erzeugen. Dies geschieht jedoch ohne erhobenen
Zeigefinger, sondern stets mit viel Witz und liest sich auch dank des
flüssigen Schreibstils schnell weg.
Wer also der klassischen
Romantikklischees in Liebesromanen überdrüssig ist, der darf hier
beherzt zugreifen und sich danach freuen, dass es noch einen zweiten
Teil gibt: “Der Rosie-Effekt”.
Ich gebe dem Buch daher 5 von 5 Sternen.
Lieblingszitate:
"Gefühle haben ihre eigene Logik."
"Defekt! Das Asperger Syndrom ist kein Defekt! Es ist eine Variante des
Möglichen, vielleicht sogar ein erheblicher Vorteil. Das Asperger Syndrom ist mit hoher Organisations- und
Konzentrationsfähigkeit, innovativer Denkweise und rationaler
Distanziertheit verbunden."
"Menschen versagen oft darin zu sehen, was sie unmittelbar selbst betrifft, während es für andere offensichtlich erscheint."
"Aber ich kann nicht gut einschätzen, was andere Leute wollen."
"Erzähl mir was Neues", sagte Rosie völlig unmotiviert.
Schnell überlegte ich, welche interessante Tatsache ich ihr erzählen könnte."Ah! Die Hoden von Drohnen und Wespenspinnen explodieren beim Geschlechtsverkehr."
"Don, darf ich dich was fragen? [...] Findest du mich attraktiv?" Ich war der Meinung, ich hätte gut reagiert. Ich hatte die Fangfrage identifiziert. Ich wollte, dass Rosie mich mochte, und ich erinnerte mich an ihre leidenschaftlichen Ausführungen über Männer, die Frauen wie Objekte behandelten. Folglich war es ein Test, um zu sehen, ob ich sie als Objekt oder als Mensch wahrnahm. Die korrekte Antwort musste sich daher auf Letzteres beziehen. "Darüber hab ich bisher nicht nachgedacht", erklärte ich der schönsten Frau der Welt."
"Meine Ansprache war aus Harry und Sally zusammengebastelt. Sie entsprach mir und der Situation am meisten [...] "Ich habe dich heute Abend hierher eingeladen, denn wenn man erkennt, dass man den Rest seines Lebens mit jemanden verbringen will, dann will man, dass der Rest dieses Lebens so bald wie möglich beginnt."
"Menschen versagen oft darin zu sehen, was sie unmittelbar selbst betrifft, während es für andere offensichtlich erscheint."
"Aber ich kann nicht gut einschätzen, was andere Leute wollen."
"Erzähl mir was Neues", sagte Rosie völlig unmotiviert.
Schnell überlegte ich, welche interessante Tatsache ich ihr erzählen könnte."Ah! Die Hoden von Drohnen und Wespenspinnen explodieren beim Geschlechtsverkehr."
"Don, darf ich dich was fragen? [...] Findest du mich attraktiv?" Ich war der Meinung, ich hätte gut reagiert. Ich hatte die Fangfrage identifiziert. Ich wollte, dass Rosie mich mochte, und ich erinnerte mich an ihre leidenschaftlichen Ausführungen über Männer, die Frauen wie Objekte behandelten. Folglich war es ein Test, um zu sehen, ob ich sie als Objekt oder als Mensch wahrnahm. Die korrekte Antwort musste sich daher auf Letzteres beziehen. "Darüber hab ich bisher nicht nachgedacht", erklärte ich der schönsten Frau der Welt."
"Meine Ansprache war aus Harry und Sally zusammengebastelt. Sie entsprach mir und der Situation am meisten [...] "Ich habe dich heute Abend hierher eingeladen, denn wenn man erkennt, dass man den Rest seines Lebens mit jemanden verbringen will, dann will man, dass der Rest dieses Lebens so bald wie möglich beginnt."
-Melanie
*Anrede in Anlehnung an die wundervolle Band Tocotronic
Bildquelle: http://www.fischerverlage.de/media/fs/15/u1_978-3-596-19700-2.jpg
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